
Goyas Spanien
Als ich Mario Castelnuovo-Tedescos Caprichos de Goya zum ersten Mal hörte, war ich beeindruckt, wie filmisch diese Musik wirkt. Es ist, als hätten Goyas Radierungen bereits ihren Soundtrack gefunden, nur der Film fehlte noch. Dieser Gedanke war der Ausgangspunkt für dieses Programm.
Neben den Gitarrenwerken wird im Konzert ein Kurzfilm über Goyas Leben gezeigt, der in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Julian Güttge entstanden ist. Der Film bildet den visuellen und erzählerischen Rahmen für die Musik, während ich den Soundtrack live auf der Bühne spiele. So verflechten sich Bild und Ton, ähnlich wie Goyas Kunst und Tedescos Musik.
Castelnuovo-Tedesco war selbst Filmkomponist in Hollywood, wo er nicht nur für die Leinwand schrieb, sondern auch einige der größten Namen der Filmmusik unterrichtete, darunter John Williams. Es ist daher ganz natürlich, seine Caprichos in diesem filmischen Licht zu erleben.
Abgerundet wird das Programm durch Werke der spanischen Komponisten Isaac Albéniz, Joaquín Rodrigo und Francisco Tárrega – Meister, die die Essenz spanischer Landschaften, Tänze und Emotionen in Klang einfingen. Zusammen mit Tedescos eindrucksvollem Zyklus schaffen sie ein lebendiges Porträt Spaniens, gesehen durch die Augen Goyas und gehört durch die Stimme der Gitarre.



